„Ankündigungs Politik“ zum Thema – Sicherheits Mitteilungen ???

Annenheim / Kärnten:  Am Montag den 01. August startete der 62-jährige österreichischer Tandem Paragleiter Pilot Friedrich Mairitsch aus Völkermarkt mit einer 57-jährigen deutschen Passagierin vom Startplatz Gerlitzen aus zu einem Tandemflug.

Notlandung mit Tandem-Paragleiter

Nur der großen Erfahrung eines 62 Jahre alten Piloten ist es zu verdanken, dass es am Montag im Bereich der Gerlitzen nicht zu einem schweren Unfall mit einem Paragleitschirm gekommen ist. Nachdem in einer Höhe von 1.000 Metern plötzlich eine Lasche riss, gelang dem Piloten mit seiner Passagierin noch eine Notlandung.

Online seit gestern, 17.10 Uhr (Update: gestern, 18.39 Uhr)

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Der Tandem-Paragleitflug, den der Pilot Friedrich Mairitsch mit einer 57 Jahre alten deutschen Passagierin machen wollte, sollte von der Gerlitzen über den Ossiacher See bis nach Annenheim führen. Er entwickelt sich aber zu einem Horrorflug. Nach problemlosem Start riss nach einer geflogenen Spirale etwa 1.000 Meter über Grund plötzlich die linke Aufhängungslasche des erst einen Monat alten Schirms.

Das sei – wie ein Polizist erklärte – mit einem Seilriss beim Bergsteigen vergleichbar. Das Fluggerät ging sofort in eine Rotation über, weil nur noch die Hälfte offen war, sagte Mairitsch: „Wir hatten Sinken mit 32 Meter pro Sekunde, das sind über 100 km/h.“

ORF Der erfahrene Pilot Friedrich Mairitsch und ORF-Kärnten Redakteurin Lisa Natmessnig

Pilot und Passagierin unverletzt

Der sehr erfahrene Pilot aus dem Bezirk Völkermarkt konnte den Notschirm ziehen und dadurch einen folgenschweren Absturz verhindern. „Was mir geholfen hat war das Training, das ich oft über Wasser mache.“ Mit viel Nervenkraft und Können landeten der Pilot und seine Passagierin schließlich in Annenheim (Bezirk Villach Land) im Bereich der Bahnlinie.

Der Hauptschirm verfing sich dabei in einem Baum und musste geborgen werden. Pilot und Passagierin blieben unverletzt. Ewald Kaltenhofer von der Flugaufsicht: „Der Pilot hat in diesem Fall das einzig richtige gemacht und den Rettungsschirm geworfen und ist unverletzt mit dem Passagier gelandet.“ Der freie Fall sei dadurch vermieden worden.

ORF An dieser Stelle ist die Lasche gerissen

Materialermüdung als Unfallursache festgestellt

Bei der Unfallaufnahme durch die Polizei konnte eindeutig Materialversagen festgestellt werden. Wie das bei einem neuen Schirm passieren kann, muss ermittelt werden. Ein Flugverbot für Schirme derselben Marke könnte die Folge sein, hieß es von der Polizei. Alle Piloten, die mit einem Fluggerät dieser Serie unterwegs sind, werden gewarnt.

Kärnten heute, 2.8.2022

Zum Unfallhergang sagte Kaltenhofer von der Flugaufsicht, Ursache war höchstwahrscheinlich ein Produktions- oder Materialfehler. Die Umstände werden noch geprüft, aber noch am Dienstag werde eine Sicherheitsmitteilung hinaus gegeben, sagte Kaltenhofer.

ORF Auch die Notlandung – wenige Meter von einer Stromleitung entfernt – verlief mit dem nicht steuerbaren Notschirm glimpflich

„Wie Fallschirm“ – Rettungsschirm nicht steuerbar

Auf die Frage, wie sicher eine Landung mit dem Rettungsschirm sei, sagte Kaltenhofer: „Wie und wo man dann mit dem Rettungsschirm hinunterkommt, sei eine Glücksache“, so Kaltenhofer, denn dieser sei nicht steuerbar. Die Landung mit dem Rettungsschirm sei mit einem Fallschirm vergleichbar.

red, kaernten.ORF.at

Aus <https://kaernten.orf.at/stories/3167335/>